Wortwiederholungen in der Abschlussarbeit vermeiden

Wortwiederholungen lassen einen Text unbeholfen wirken. Deshalb sollte man vermeiden, ein und dasselbe Wort zu häufig und zu nah beieinander zu verwenden.

Zugegeben, bei einer Masterarbeit in einem MINT-Fach ist das nicht immer einfach. Für einige Fachbegriffe gibt es keine oder nur wenig Synonyme.

Im Fach Bauingenieurwesen beispielsweise kommt der Begriff Asphalt häufig vor. Aber womit könnte man Asphalt ersetzen? Im Alltag wird das Wort manchmal als Synonym für Straße gebraucht. Straße wäre für die Masterarbeit aber zu ungenau, denn es geht ja explizit um den eigentlichen Belag an der Oberfläche, nämlich um … Asphalt!

Tatsächlich gibt es für Asphalt nur zwei Synonyme: Teer und Straßenbelag. Wobei beides nicht gleichbedeutend mit Asphalt sind. Genau genommen ist ersteres sogar falsch, denn laut Wikipedia ist Teer …

… anders als Asphalt entsteht das Bindemittel Teer durch Pyrolyse von Holz oder Kohle

Das zweite Synonym jedoch, der Straßenbelag, könnte je nach Kontext ein Alternativ-Begriff sein.

Synonyme

Beispiel aus einer Bachelorarbeit in Betriebswirtschaftslehre

Inhaltlich geht es in der Arbeit um Experimente, bei denen Probanden durch unterbewusste (unterschwellige) Werbung beeinflusst werden. Im Originaltext der Bachelorarbeit werden die Experimente der Reihe nach beleuchtet. Dabei wird häufig der Begriff »betrachtet« benutzt.

»Im ersten Kapitel werden die Möglichkeiten unterbewusster Werbung betrachtet«.

»Im darauf folgenden Kapitel werden die Einschränkungen unterschwelliger Werbung betrachtet …«.

Und so weiter …

Das ist ziemlich eintönig und für Leser ermüdend.

Hinzu kommt, dass »betrachten« ein eher passives Beobachten ist. Mit einer Bachelor- oder Masterarbeit nimmt man jedoch aktiv am Wissenschaftsgeschehen teil und sollte das auch sprachlich zeigen.

Starke Verben sind besser geeignet.

  • beleuchtet
  • ausgeleuchtet
  • untersucht
  • analysiert
  • aufgezeigt

… sind je nach Kontext passende Alternativen und lassen den Text professioneller und gleichzeitig besser lesbar werden.

Wortwiederholungen kann man leicht mit Bordmitteln der Textverarbeitung aufspüren.

Auch das Gratis-Tool Textanalyse leistet gute Dienste beim Schreiben einer Bachelor- oder Masterarbeit.

Synonyme liefert die Website Woxion.

Die Browser-Erweiterung LanguageTool leistet ebenfalls gute Dienste beim Selbstlektorat einer wissenschaftlichen Arbeit. Dazu gibt es einen eigenen Artikel auf dieser Seite.
Wie du eigene Texte Korrekturlesen kannst und trotzdem glücklich bleibst.

Doppelungen

Ein Sonderfall der Wortwiederholung ist die Doppelung. Oft fließt sie aus der Alltagssprache in den Text. Das geschieht unbewusst und macht sie gerade deshalb so tückisch.

Beispiele für Doppelungen

  • äußerst elementar = elementar
  • dazuergänzen = ergänzen
  • Einzelindividuen = Individuen
  • ich persönlich = ich (*)
  • mit einbeziehen = einbeziehen
  • verbliebene Restmenge = Restmenge
  • zentraler Kernbestand = zentraler Bestand oder Kernbestand
  • Zukunftsprognosen = Prognosen

(*) Warum man mit dem »ich« in einer wissenschaftlichen Arbeit vorsichtig sein sollte: Sieben Fehler beim wissenschaftlichen Schreiben.

Doppelungen in einer schriftlichen Arbeit spürt man mittels Textverarbeitung oder durch langsames und aufmerksames Lesen auf. Wo immer eine Doppelung auftaucht, sollte sie gestrichen werden.

Lektorat

Ausführliche Informationen zum Lektorat einer Bachelor- oder Masterarbeit findest du im Angebot für Studenten. Wenn du Fragen hast oder eine kurze Einschätzung brauchst, schreib mir gern ein, zwei Zeilen.

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