Zuletzt bearbeitet am 21/05/2020 by mittelrhein-text
In der Praxis werden Sachbuchprojekte auf der Basis eines aussagekräftigen und überzeugenden Exposés und einer gut gearbeiteten Leseprobe verkauft (aus Sicht des Verlags: eingekauft). Ein Exposé dient also dazu, einem Verlag die Idee für eine Buchveröffentlichung zu präsentieren – und natürlich auch schmackhaft zu machen. Es geht darum, dass du dein Thema kompetent und authentisch darstellst. Du hast den Markt sondiert, die wichtigsten Titel gelesen und dir gut überlegt, ob und was du selbst noch dazu beitragen kannst. So unterschiedlich Buchthemen und -genres auch sein können – es gibt einige formale Dinge, die stets gleich bleiben und die du deshalb beachten solltest. Es sind die Bestandteile eines professionellen Exposés.
Arbeitstitel und Untertitel
In ganz wenigen Worten: Die Essenz deines Manuskripts.
Ähnlich wie bei einer guten Schlagzeile sollte jedes einzelne Wort gut überlegt und durchdacht sein.
Genre
Um was geht es: Roman, Sach- oder Fachbuch?
Thema
Der Inhalt in einer kurzen Schlagzeile.
Die Zusammenfassung deines kompletten Projekts in wenigen Worten.
Geplanter Buchumfang
Seitenzahl, Fotos, Tabellen, Grafiken? Das alles kommt hier hinein.
Termine
Wann wird das Manuskript voraussichtlich fertig, wann könnte der Erscheinungstermin sein? Bedenke, dass ein Sachbuchprogramm durchaus ein bis zwei Jahre im Voraus geplant wird.
Zielgruppe
Wer soll das Buch lesen und… wichtiger noch: Wer soll es kaufen?
Illusionen sind hier fehl am Platz. Sei realistisch und versuche zunächst, deine Kernzielgruppe zu definieren. Erst dann kommt der breite Rest.
Marktanalyse
Existiert bereits vergleichbares auf dem Buchmarkt? Was ist neu, was macht dein Manuskript zu etwas „Besonderem“? Wenn du dein Projekt aus Verlagssicht betrachtest, kannst du hier mit einer sachlich-fundierten Analyse punkten.
Inhaltsverzeichnis
Der rote Faden vom Anfang bis zum Ende.
Das Inhaltsverzeichnis sagt etwas darüber aus, wie das Thema angegangen wurde, welche Aspekte dir wichtiger oder weniger wichtig sind und welche Position du gegebenfalls bezieht. Das Inhaltsverzeichnis kann beispielsweise aus zehn Kapitelüberschriften bestehen, wobei du jeweils zwei bis drei Sätze zum Inhalt des jeweiligen Kapitels hinzufügst.
Probekapitel/-Foto/-Abbildung
Ein Musterkapitel (das können auch nur ein paar Seiten desselben sein), gegebenfalls Fotos und Abbildungen, die deine Idee veranschaulichen. Der Verlag sollte spüren, dass dein Projekt eine Herzensangelegenheit für dich ist.
Autorenvita
Wer bist du, gibt es bereits Veröffentlichungen von dir, wie könntest du selbst zur Vermarktung deines Buchs beitragen (durch eigenes On- und Offline-Netzwerk, Pressekontakte, Auftritt in Talkshows, usw.)? Schreib über dich in der dritten Person, Teile dieser Vita wirst du später für dein Autorenprofil in Verlagsvorschau, -Datenbank und Webshops benötigen.
Als Beispiel zeige ich dir hier Seiten meines Exposés für das Buch: Pilgerwanderungen an der Mosel aus dem Droste-Verlag. Vielleicht fällt dir auf, dass mein Text weniger ausführlich ist, als ich es dir soeben noch empfohlen habe. Das ist jedoch kein Widerspruch: Es bestand bereits ein enger Kontakt zum Verlag, beide Parteien waren sich über Produkt und Erscheinungstermin im Klaren.
Nachdem alle Wanderungen skizziert sind, folgt eine Übersichtskarte. Genaue kartographische Details sind hier noch nicht ausschlaggebend. Wichtig ist vielmehr, dass Betrachter im Verlag (Lektorat, Vertrieb und Marketing) das Gesamtgebiet mit allen Themenwanderungen auf einen Blick erfassen können.
Anschliessend Route für Route, ganz einfach und grob mit Google-Maps nachgezeichnet.
Und so sieht das Ganze später im gedruckten Buch aus:
Fazit
Mit einem professionellen Exposé bietest du deinem Wunschverlag ein Komplettpaket: Ein sympathischer, kompetenter und im besten Fall gut vernetzter Autor, ein aktuelles, witziges oder originelles Thema sowie eine interessante und unterhaltsame Aufbereitung. Das alles in einen Exposé-Text eingebettet, der Lust darauf macht, mehr von dir zu lesen.
Angebot für Autoren
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Danke für den interessanten Einblick in die planerische, schriftstellerische und publizierende Vorgehensweise bei der Buchveröffentlichung. Das Thema Marktanalyse würde mich noch weiter interessieren. Gibt es hierfür eine empfehlenswerte strukturierte Vorgehensweise?
Lieber Grafiker, die gibt es in der Tat! Einen der nächsten Beiträge werde ich diesem Thema widmen. Bitte noch etwas Geduld und…dranbleiben 😉
Volker