Manche Studenten fürchten sich regelrecht vor den Anforderungen, die an eine Masterarbeit gestellt werden. Die Panik vor dem Abgabetag wird dann so groß, dass das Schreiben komplett blockiert wird.
Viele übersehen dabei, dass übersteigerter Perfektionismus zusammen mit begrenzter Zeit eine Kombination ist, die Druck erzeugt und der eigenen Kreativität schadet.
Gesundes Selbstbewusstsein
Wer es bis in die Endphase eines Studiums geschafft hat, hat damit bewiesen, dass er den Anforderungen bisher entsprochen hat. Warum sollte das bei einer Masterarbeit anders sein?
Die Masterarbeit ist lediglich eine weitere Prüfung. Sie ist zwar umfangreicher als eine Bachelorarbeit und geht wissenschaftlich mehr in die Tiefe, aber an der Grundstruktur ändert sich nichts.
Als Faustregel kann man für die Erstellung einer Masterarbeit etwa sechs Monate oder ungefähr ein volles Semester ansetzen. Für das reine Schreiben nach dem praktischen Teil sollte man etwa sechs bis acht Wochen einplanen. Je nach Studiengang steht ein paar Wochen nach der Abgabe noch eine mündliche Prüfung, die sogenannte Verteidigung, an.
In 6 einfachen Schritten zur Masterarbeit
Wichtig ist, bei der Planung einen kühlen Kopf zu bewahren. Du hast ein Thema und deinen Sachverstand – damit bist du bereits auf der Gewinnerstraße.
Der Rest ist schematische Arbeit nach dem Prinzip, ein großes Problem in kleinere Teilprobleme zu zerlegen. Die Mammutaufgabe »Masterarbeit« wird einfach in kleinere Einheiten zerlegt und schon bist du der Boss über Verlauf und Zeitplan.
1# Teilziele durch Gliederung
Zunächst sollten die einzelnen Kapitel der Masterarbeit in eine grobe Gliederung gepackt werden.
Dann wird der rote Faden ausgerollt, dabei sollten auch Teilkapitel einbezogen werden.
Stichworte sind ein gutes Mittel, um Kapitel in kleinere Einheiten zu unterteilen, die dann leichter zu schreiben sind und schneller Erfolgserlebnisse bringen.
Wer beim Schreiben der Rohfassung an einer bestimmten Stelle nicht mehr vorankommst, schreibt einfach an einem anderen Gliederungspunkt weiter.
2# Inneren Zensor ausschalten
Wissenschaftliches Schreiben wird an Universitäten und Hochschulen kaum gelehrt. Geschweige denn geübt.
Der Versuch, von der ersten Zeile an möglichst wissenschaftlich zu formulieren, erzeugt vor allem Druck. Das Schreiben der Rohfassung ist nichts anderes als ein Arbeitsgang, mit dem man einen ersten Entwurf für die spätere Bearbeitung erzeugt.
Mit dem Bewusstsein der Vorläufigkeit lässt sich viel besser schreiben.
Alles, was im ersten Prozess entsteht, ist wertvolles Material für die spätere Bearbeitung. Daher sollte man schnell Schreiben, ohne über einzelne Sätze zu grübeln. Das Grobe im Text bekommt man später im Handumdrehen in den Griff.
#3 Mehrere Durchläufe
Die Rohfassung durchläuft mehrere Überarbeitungsrunden. Auch hier sollte man keine überhöhten Ansprüche an den einzelnen Durchlauf stellen. Zur letzten Fassung kehrt man ohnehin zurück.
Ein oder zwei Nächte über einem Kapitel zu schlafen, kann Wunder bewirken. Wer im Rhythmus bleiben möchte, kann während dieser Zeit an einem anderen Teil seiner Masterarbeit weiterarbeiten.
#4 Sinnvolle Absätze
Eine Masterarbeit ohne logische Absätze macht einen unstrukturierten Eindruck. Auch das Gegenteil ist nicht optimal. Wer fast ausschließlich mit kurzen und sehr kurzen Absätzen arbeitet, riskiert, dass die Arbeit oberflächlich wirkt.
Das Zauberwort heißt »sinnvolle« Absätze. Es lohnt sich, einen Durchlauf der Überarbeitung nur darauf zu verwenden, um sinnvolle oder »Sinn zusammenhängende« Absätze zu schaffen.
Ein sinnvoller Absatz besteht aus einer Mini-Einleitung, der eigentlichen Aussage und einem Schluss. Ein Absatz mit einer Länge von ¼ bis ⅔ einer Seite gilt als gut lesbar.
#5 Letzter Durchlauf: Wissenschaftlicher Stil
Im letzten Durchlauf einer Masterarbeit werden umgangssprachliche Worte und Wendungen durch explizite Aussagen ersetzt.
Eine wertneutrale Sprache ist ein Hinweis auf die geforderte analytische Distanz zum Thema.
Wörter wie »ich« oder »wir« sollten nicht benutzt werden.
Die wichtigsten Aussagen werden in Haupt- statt in Nebensätze gepackt.
Zentrale Aussagen einer Masterarbeit bringt man aktiv mittels der eigenen »Autorenstimme« vor, statt aus Quellen zu zitieren.
Der Leser wird durch die Arbeit geführt, indem das wissenschaftliche Vorgehen explizit dargestellt wird.
#6 Feintuning und Finale
Die Quellenarbeit ist erledigt und der Rohbau der Arbeit steht.
Fast ist es geschafft!
Zum Schluss werden die Einzelteile der Arbeit noch einmal aufeinander abgestimmt. Dazu geht man die einzelnen Kapitel nacheinander durch, um alle sprachlichen Details an Zielsetzung und Argumentation der Thesis insgesamt auszurichten.
Das hat zur Folge, dass jedes Kapitel der Arbeit nahtlos in die Gesamtargumentation passt.
Auch Einleitung und Schluss sollten aus »einem Guss« sein und in Tonalität und Wortwahl zusammenpassen.
Fazit
Eine Masterarbeit ist kein Hexenwerk. Mit Planung, einer guten Struktur, Fleiß und dem Wissen um kreative Pausen hat die man besten Karten. Ich wünsche allen Lesern einen kühlen Kopf und gutes Gelingen!
Lektorat Bachelor- und Masterarbeit
Wer lieber auf Nummer sicher geht und eine besonders gute Note erreichen möchte, ist herzlich zum Lektorat eingeladen. Eine erste Einschätzung ist gratis. Schreib mir gern ein, zwei Zeilen zur geplanten Thesis!
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