Du hast Angst, zu plagiieren? Du weißt nicht genau, was ein Plagiat ist und dir ist unklar, wie du es vermeiden kannst? In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du Plagiate ein für allemal vermeidest.
Was genau ist ein Plagiat?
Der Begriff Plagiat bedeutet soviel wie »Gedankenraub« oder »Diebstahl geistigen Eigentums«. Ein Plagiat ist kein Kavaliersdelikt, sondern stellt einen Verstoß gegen das Urheberrecht und die grundlegenden Regeln des wissenschaftlichen Arbeitens dar. Aus diesem Grund werden Plagiate sanktioniert.
Welche Formen von Plagiaten gibt es?
- Ghostwriting
Bei der extremsten Form wird eine Arbeit eingereicht, die nicht die Person selbst, sondern jemand anders geschrieben hat. - Vollplagiat
Ein fremdes Werk oder der Großteil davon wird unter dem eigenen Namen eingereicht. - Teilplagiat
Ein Teil der Arbeit stammt nicht von der einreichenden Person. - Selbstplagiat
Ein älterer Text wird zu einem aktuellen Prüfungsanlass eingereicht, beispielsweise eine »aufpolierte« Bachelor- als Masterarbeit. - Übersetzungsplagiat
Ein fremdsprachiger Text wird übersetzt und ohne Quellenangaben als eigene Arbeit ausgegeben. - Copy-and-paste-Plagiat
Teile aus fremden Texten werden kopiert und in die Arbeit eingefügt, ohne die Originalquellen kenntlich zu machen. - Paraphrasierungsplagiat
Teile werden aus fremden Texten übernommen und umformuliert, aber es wurde vergessen, die Quelle dafür anzugeben. Oder aber die Quelle wird angegeben und unkommentiert im Literaturverzeichnis versteckt, anstatt sie an Ort und Stelle klar zu benennen.
Wie werden Plagiate aufgedeckt
Das Internet erleichtert nicht nur das Plagiieren, sondern auch das Auffinden von Plagiaten. Millionen Menschen weltweit, also auch Dozenten und Professoren, nutzen heutzutage Suchmaschinen.
Darüber hinaus setzen Institutionen wie Universitäten und Hochschulen spezielle Software zur Identifizierung von Plagiaten ein.
So, wie das copy-and-paste von Texten zu einem Kinderspiel geworden ist, ist auch die Suche nach kopierten Texten zu einer Angelegenheit geworden, die in Sekundenschnelle erledigt ist.
Welche Konsequenzen hat ein Plagiat?
Die Konsequenzen eines Plagiats richten sich nach der »Schwere« des Vergehens, der Art der wissenschaftlichen Arbeit und der Institution, an der das Plagiat begangen wurde.
Mögliche Konsequenten
Laut Prüfungsrecht erfüllt ein Plagiat den Tatbestand der Täuschung. Mögliche Konsequenzen können sein:
- Herabsetzung der Note
- Nicht-Bestehen der Prüfung
- Aberkennung von Studienabschluss
- Aberkennung von akademischem Grad
- Exmatrikulation
Wie entsteht ein Plagiat?
Plagiate entstehen meist aus Unwissenheit in Verbindung mit unwissenschaftlichem Arbeiten. Gefahr besteht, wenn …
- Notizen ohne Quellenangaben anfertigt und
- Zitate nicht als solche markiert werden
Auch, wenn die …
- Argumentationsführung ohne Kennzeichnung aus der Literatur übernommen wird
… nähert man sich der verbotenen Zone.
Kommt dann noch Zeitdruck dazu und werden Zitate, Argumente, und Gedankengänge in den eigenen Text übernommen, ohne sie zu kennzeichnen, herrscht höchste Alarmstufe.
Wie du ein unbeabsichtigtes Plagiat vermeidest
Die Phasen einer wissenschaftlichen Arbeit.
In der Vorbereitung

Bereits in der Vorbereitungsphase werden Zeit- und Schreibprobleme durch eine sinnvolle Themeneingrenzung und eine konkrete Fragestellung verhindert.
Erstelle einen realistischen Zeit- und Arbeitsplan.
Notiere Argumente, Ideen und Gedankengänge beim Lesen bereits jetzt mit Angabe der jeweiligen Quelle. Alle verwendeten Quellen, auch Internetquellen, kannst du systematisch verzeichnen, z.B. mit dem kostenlosen Programm Citavi.
Bereits in dieser Phase lohnt es sich, Quellen zweifach zu dokumentieren: Einmal im Literaturverzeichnis am Ende der Arbeit, zum anderen an der Stelle, an der du die Quellen-Information innerhalb deines Texts verwendest. Es reicht nicht aus, die Quelle nur einmal im Literaturverzeichnis anzuführen.
Während des Schreibens

Direkte und indirekte Übernahmen von Informationen müssen zitiert werden.
Direkte Übernahmen sind wortwörtliche Zitate einer anderen Quelle und müssen durch Anführungszeichen als solche gekennzeichnet werden.
Indirekte Zitate sind sinngemäße Wiedergaben eines Quelleninhalts. Auch indirekte Zitate müssen zitiert werden, allerdings entfallen hier die Anführungszeichen.
Zu viele direkte Zitate wirken unprofessionell und stören den Lesefluss und das äußere Erscheinungsbild einer wissenschaftlichen Arbeit. Besser ist es, wenn du die Stelle als indirektes Zitat paraphrasierst, also in deinen eigenen Worten ausdrückst. Dabei darfst du auch die Satzstruktur sinnvoll verändern. Vergiss aber nicht: Auch indirekte Zitate müssen zitiert werden.
Bei Unsicherheiten und im Zweifelsfall solltest du stets Zitieren.
Nur beim sogenannten Allgemeinwissen brauchst du keine Quelle anzugeben. (Beispiel: Bei Temperaturen unter Null Grad gefriert Wasser zu Eis). Diese Tatsache ist allgemein und weithin bekannt und das Wissen darum wird einfach vorausgesetzt.
Bei Überarbeitung und Korrektur

Im letzten Schritt wird die Arbeit formal überprüft: Sind alle Zitate und Paraphrasen richtig gekennzeichnet und belegt?
Anschließend prüfst du Inhalt und Reflexion deiner aufgeschriebenen Gedanken und deiner Argumentation: Stammt dieser Gedanke von dir? Ist das eine fremde (übernommene) oder deine eigene Argumentation?
Plagiate vermeiden – Fazit
Plagiate sind oft das Ergebnis von Zeitdruck. Ein realistisches Zeitmanagement beugt Plagiaten von Anfang an vor. Halte dir stets vor Augen, dass du fremdes Wissen belegen musst. Sobald du einen Text liest, aufschreibst oder bearbeitest, solltest du dir die Quelle gleich dazu notieren.
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