Du liebst nichts mehr als böse Blicke aus dem Lektorat?
Dann sind diese Tipps wie gerufen für dich.
Viele Wege führen nach Rom
Der Weg zum Verlagsvertrag ist steinig. Besonders für unbekannte Autoren. Um Licht in das Dickicht der Möglichkeiten zu bringen, präsentiert dieser Leitfaden 15 praxiserprobte Methoden.
#1 Wer bietet mehr?
Du besorgst dir E-Mail-Adressen sämtlicher Belletristik-Verlage.
Dann sendest du deine experimentellen Gedichte an den »Meistbietenden«.
#2 Sicher ist sicher
Du schickst dein Manuskript per Nachnahme.
Schließlich kannst du nur dann sicher sein, dass es angekommen ist.
Und du hast »etwas in der Hand«.
#3 Mitgedacht 1
Du rufst zwei Wochen nach Versand im Verlag an.
Fragst wie dein Manuskript gefallen hat.
Und bietest an, die korrigierte Version, die inzwischen fertig ist, nachzusenden.
#4 Zielgruppe
Die Frage nach deiner Zielgruppe gilt offensichtlich nicht dir.
Denn dein Buch ist für jeden da draußen geeignet.
Daher lässt du die Frage offen.
#5 Mitgedacht 2
Du hast ein Kinderbuch geschrieben und bist der Meinung, auch Erwachsene sollten es lesen. Und überhaupt: es muss verbindlich an allen Schulen eingeführt werden.
Damit der Verlag das einplanen kann, teilst du es ihm rechtzeitig mit. Also sofort.
#6 Verlagsrecherche
Deine Niederschrift zu den »Rätseln und Geheimnissen der Astrologie« ist bahnbrechend. Daher schickst du sie an sämtliche Physik-Verlage in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
#7 Du gehst mit der Zeit
Vor 18 Jahren hast du den Roman auf einer 5 ¼-Zoll Diskette begonnen.
Als Autor bist auch du reifer geworden.
Nach finaler Überarbeitung reichst du das Stück mit altersweiser Gelassenheit ein.
Wenn der Verlag nicht klarkommt, erklärst du den jungen Leuten, wo das Diskettenlaufwerk an deinem Rechner sitzt. (Rechts unten!).
#8 Signierstunde
Dein erster Roman.
Im Anschreiben erklärst du wahrheitsgemäß, dass alle Testleser aus dem Freundes- und Familienkreis begeistert waren.
Oma Trude hat sich das PDF sogar signieren lassen!
#9 Mitgedacht 3
Vor dem Hochladen hast du alle Dateien nach dir persönlich benannt.
Sie heißen »Vita«, »Exposé« und »Leseprobe«.
So hast du sie schließlich auf deinem Computer gespeichert.
#10 Einhundertprozentig sicher
Du bist dir hundertprozentig sicher, dass der Verlag dein Buch annimmt.
Er kann gar nicht anders.
Deshalb sendest du dein Manuskript im Original.
#11 Keine falsche Bescheidenheit
Auch im Anschreiben zeigst du Kreativität.
»Sie halten den nächsten Bestseller in Ihren Händen.«
Wäre doch gelacht!
#12 Ehrlich währt am längsten
Du bist der Typ »ehrliche Haut«.
»Ich weiß, mein Manuskript ist verbesserungswürdig, aber …«
Richtig so.
Qualität setzt sich durch.
Am Ende wird sich deine Bescheidenheit auszahlen.
#13 Veröffentlichungen
Das Lektorat möchte wissen, ob du schon etwas veröffentlicht hast.
»Aber frag nicht wie!«
Wahrheitsgemäß schreibst du:
»Weit über 20 Leserbriefe im Lokalanzeiger. Fast alle wurden gedruckt!«
#14 Wie alles begann
Zwischen Copy-Shop und Postamt trinkst du noch eine Tasse Kaffee.
Mist, braune Flecken auf dem Manuskript!
Du überlegst …
»Egal, es kommt auf den Inhalt an.«
Wieder zurück im Café starrst du durch die angeschlagene Scheibe.
Endlich! Du hältst die Briefkastenleerung auf einem Foto fest.
Damit du später sagen kannst: »So hat alles begonnen.«
#15 Glückwunsch!
Du hast ein Angebot aus dem Lektorat.
Das verlangt danach, allen anderen Verlagen mitzuteilen, dass du erfolgreich bist.
Du zögerst keine Sekunde und tust es.
Lektorat
Mehr Informationen zu Exposé, Manuskripteinsendung und -platzierung findest du in den Beiträgen zum Thema Roman & Story schreiben.
Bei persönlichen Fragen kannst du mir jederzeit schreiben. Ich antworte zeitnah.
Symbolbild © rottonara, Pixabay
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Sehr lustig, da ist auch Oma Trude begeistert 🙂
Ganz neue Bedeutung für das Wort Familienroman 😉
Ich muss zugeben, den 9. Punkt nicht verstanden zu haben. :/
Punkt 9 ist tatsächlich stark verkürzt: Empfehlenswert wäre, Vita, Leseprobe, etc. zusätzlich mit dem Autorennamen zu kennzeichnen. Das macht es im Verlag leichter, den Überblick zu behalten und Einsendungen intern weiterzuleiten. Viele Grüße!
Ah, verbindlichsten Dank!